Waidhofens kreativer Schaffensraum
Impulsquartier am Eberhardplatz wurde offiziell eröffnet
Die Stadt Waidhofen ist um ein neues kulturelles Herzstück reicher: Mit der offiziellen Eröffnung des „Impulsquartiers“ im ehemaligen Bürgerspital wurde vergangenen Mittwoch ein Stück Kulturgeschichte geschrieben.
Ab sofort vereint das historische und spirituelle Gebäude mitten im Stadtzentrum Kunstfächer der Musik- und Kunstschule Waidhofen/Ybbstal mit den Angeboten der Kulturvernetzung NÖ. Die Gäste der Eröffnung erhielten einen Einblick in den kreativen Schaffensraum – Kinder des Kunstfachs Schauspiel, Niederösterreichs erste Stadtschreiberin Marlen Mairhofer, Ensembles der Musik- und Kunstschule sowie der Kunstfachlehrer für Schmieden Nikolaus Frühwirth ließen das ideenreiche Potenzial dieses Orts mit ihren Darbietungen bereits erahnen.
„Von hier sollen ganz im Sinne des Namens Impulse ausgehen“, betonte Bürgermeister Werner Krammer in seiner Ansprache. „Dieser Ort hat eine große geschichtliche Bedeutung als spirituelles Zentrum, als Ort der Begegnung im Sinne der Ökumene und als Tor zur Innenstadt. Er verdient es, mit innovativem und kreativem Leben erfüllt zu sein.“
Kunst und Kultur hat in Waidhofen einen großen Stellenwert und fällt auf einen besonders fruchtbaren Boden. Dafür braucht es zum einen Lehrerinnen und Lehrer, die Kinder und Jugendliche begeistern können. Dafür braucht es vor allem aber auch passende Infrastruktur, die in Waidhofen schon für viele Fächer vorhanden ist. Das „Impulsquartier“ schließt eine Lücke vor allem im bildenden und darstellenden Bereich.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den „Johannitern“ als Hauseigentümer und dem Land Niederösterreich entstand die Chance, dem Gebäude eine neue Bedeutung zu geben. Warum dieses Haus für die Kultur in Waidhofen und das Land NÖ wichtig ist, erklärte Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der „Kultur.Region.Niederösterreich“: „Es braucht Orte der Begegnung, die kulturellen Austausch ermöglichen. Dieses Projekt ist eindrucksvoll gelungen, denn es ist uns sehr wichtig, unsere Standorte mit Leben zu füllen. Hier im Haus werden Vernetzung und Kreativität gelebt, das spürt man bereits jetzt.“
Nationalratspräsident a.D. Wolfgang Sobotka ist mit seinen Initiativen mitverantwortlich für die kulturelle Vielfalt im Land Niederösterreich und in der Stadt Waidhofen. Auch er gratulierte zur Projektumsetzung: „Es war eine lange Suche, um für die Kunstfächer einen geeigneten Platz zu finden. Schön, dass das mit dem ‚Impulsquartier‘ jetzt gelungen ist. Ich wünsche mir, dass möglichst viele junge Personen ihren Ausbildungsweg von hier aus weitergehen können. Denn auch der Ort, an dem man etwas tut, inspiriert und hat zutiefst Auswirkungen auf den Menschen.“
Mehr Spielraum für Kreativität
Vor allem die Kunstfächer Malen, Design, Bildhauen, Schauspiel, Film und Fotografie der Musik- und Kunstschule werden sich im „Impulsquartier“ am Eberhardplatz neu entfalten können. Angrenzende Grünflächen werden für Darstellungen im öffentlichen Raum genutzt. Direktor Christian Blahous erklärte: „Die Musik- und Kunstschule wächst stetig und benötigt mehr Raum vor allem für die Kunstfächer. Das haben wir jetzt im ‚Impulsquartier‘ gefunden und darüber sind wir sehr glücklich. Zweifelsohne steht hier die Gemeinsamkeit der Menschen im Vordergrund.“
In Summe wurde eine Fläche von 420 Quadratmetern plus Garten für die Musik- und Kunstschule Waidhofen/Ybbstal gemietet.
Regionalkultur fördern
Die „Kulturvernetzung Niederösterreich GmbH“ ist schon seit einiger Zeit mit ihrem Büro im Gebäude am Eberhardplatz zu finden und kümmert sich um die Förderung des regionalen Kunst- und Kulturgeschehens in all seinen Ausprägungen. „Unsere Aufgabe ist es, die kulturelle Vielfalt in der Region zu stärken. Wir unterstützen Kunstschaffende dabei, ihre Ideen und Projekte umzusetzen. In diesen Räumlichkeiten spürt man die Geschichte der Stadt, es könnte keinen besseren Platz für unsere Tätigkeit geben“, so Hannes Mayrhofer, Büroleiter der Kulturvernetzung Niederösterreich im Mostviertel.
Seit September 2024 ist Marlen Mairhofer im Rahmen des „Artist in Residence“-Programms als Stadtschreiberin Teil des „Impulsquartiers“. Auch eine Galerie für junge Kunst nach dem Vorbild anderer Standorte in Niederösterreich ist im „Impulsquartier“ geplant.