Bewegte Vergangenheit 

Waidhofens Stadtgeschichte ist reich und vielfältig, geprägt von Traditionen, historischen Ereignissen und den Menschen, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Entdecken Sie mit uns die Vergangenheit und erleben Sie, wie sie auch noch unsere Zukunft prägt.

Historischer Kurzüberblick in Zahlen: 

996 –ca.1000 Das Hochstift Freising erhält die Ybbstaler Besitzungen

1186 Erste Nennung: Seitenstetten und Freising streiten um die Abgaben von Waidhofen

1300 Waidhofen hat ein Stadtsiegel mit dem Mohrenwappen

1400 Bischof Berthold von Wehingen lässt die Stadt befestigen

 1515 und 1571 Die Stadt brennt nieder

1532 Waidhofner Bürger vertreiben die osmanischen Reitertruppen

1535-1542 Errichtung des Stadtturms

1587 Absetzung und Verurteilung des Stadtrates, Vertreibung der Protestanten

1597 Bauernkriege bedrohen die Stadt

1644-1659 Bau der Klosterkirche

1672 Waidhofen ist rekatholisiert

1786 Magistratsregulierung: Der Stadtrichter wird durch einen Bürgermeister ersetzt.

1786 Errichtung der Pfarrkirche Zell

1803 Reichsdeputationshauptschluss: Freising verliert die Ybbstaler Besitzungen

1800-1809 Die französichen Truppen belagern mehrmals Waidhofen

1846 Abriss des Amstettner Tores

1869 Waidhofen wird Stadt mit eigenem Statut.

1872 Eröffnung der Kronprinz Rudolf Bahn

1872 Abriss des Weyrer Tors

1875 Baron Rothschild kauft das Schloss

1840-1875 Die Mauern und Stadttore fallen

1888-1890 Abriss der städtischen Schleifmühlen und Bau der Lehr- und Versuchsanstalt

1896 Bau der Ybbstalbahn

1898 Bau der Zeller Hochbrücke

1914-1955 Waidhofen übersteht 2 Kriege, Hunger und Besatzungszeit

1922 Das Rathaus übersiedelt an seinen heutigen Standort

1923 Bau des Kraftwerks Schwellöd

1972 Die umliegenden Gemeinden und der Markt Zell werden mit Waidhofen vereinigt.

1986 Waidhofen feiert sein 800 Jahr-Jubiläum

1994-1996 Umbau des Rathauses zum Offenen Rathaus durch Architekt Ernst Beneder

2000 Die Innenstadt wird neu gestaltet

2002 Die Stadt wird Eigentümer von Schloss Rothschild

2007 Waidhofen ist Gastgeber der Landesausstellung und glänzt als Kongress- und Tourismusstandort

2008 Das 5 Elemente Museum wird eröffnet

2011 Der Tunnel unter dem Buchenberg wird eröffnet

2015 Wiederaufnahme der Stadtentwicklungsprozesse 

Langversion: 

Vielversprechende Anfänge
Im 10. Jahrhundert belehnte Kaiser Otto das bayerische Hochstift Freising mit einem großen Herrschaftsgebiet am linksseitigen Ybbsufer, dessen Mittelpunkt Waidhofen wurde. Bis in unsere Gegenwart hinein wirkt diese Sonderstellung Waidhofens durch sein Statut weiter und bewirkt bei seinen Bewohnern eine besondere Identifikation mit der eigenen Stadt.
Die älteste schriftliche Nachricht über Waidhofen, eine Urkunde von Papst Urban III. aus dem Jahr 1186 bestätigt dem Stift Seitenstetten das Recht, für das Gebiet um Waidhofen einen Zehent einzuziehen.
Entstanden war die Ansiedlung auf einem geschützten Felssporn am Zusammenfluss von Ybbs und Schwarzbach. Im Spätmittelalter wurde die Eisenerzeugung vom Erzberg in die Voralpentäler verlegt, weil dort genügend Holzkohle für den Betrieb der Schmiedefeuer hergestellt werden konnte. Am Übergang zum bäuerlichen Kulturland, konnte Waidhofen aber auch den Lebensmittelbedarf der Bergleute bereitstellen und entwickelte sich sehr schnell zu einem wohlhabenden Umschlagplatz von Eisen- und Provianthandel.
Schon in dieser Zeit war Waidhofen berühmt für seine herausragende Produktion von Messern.

Selbstbewusste Bürgermetropole
Um 1400 ließ Bischof Berthold von Wehingen zur Verteidigung die aufblühende Stadt mit einer Wehranlage mit Graben und Türmen umgeben. Die Geschichte der Stadt beweist, dass diese Mauern viele Angriffe abhielten und Waidhofen dadurch nie erobert wurde. Die endgültige Form der Innenstadt als Dreieck, war schon hundert Jahre vorher entstanden und wurde nun befestigt. Die abgewinkelten Straßen im Bereich der Stadteinfahrten weisen noch heute auf die Notwendigkeit diverser Verteidigungssituationen hin.
Die zunehmende Bedeutung des Eisenhandels brachte die Waidhofner Bürger auch in nähere Bekanntschaft mit fernen Ländern und kulturellen Einflüssen, die für den Besucher heute noch sichtbar sind.
Der besondere Reiz Waidhofens liegt im geschlossenen spätmittelalterlichen Stadtbild. Vor allem in der einheitlichen Architektur der Innenstadt zeigt sich die Vermischung von überlieferten Bauformen mit Einflüssen aus dem italienischen Raum.
Krisenzeiten
Die blühende Stadt musste aber auch viele Krisenzeiten überstehen. Als Folge der weitläufigen Handelsbeziehungen kamen zunehmend neue geistige Strömungen nach Waidhofen. So wurde z. B. das reformatorische Ideengut schnell aufgenommen und sorgte bei der Umsetzung für politische Unruhen. Die Reaktion von Bischof und Landesfürst erfolgte in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Stadtrat wurde 1589 verurteilt, viele Bürger mussten ins Exil gehen. Der Exodus der Stadt wurde durch 2 Stadtbrände, die Pest und Bauernaufstände beschleunigt und brachte Waidhofen an den Rand des Abgrunds, als 200 von 300 Häusern leer standen. Die Dauerbedrohung durch die Osmanen erwies sich dabei noch als geringeres Übel.

Um 1625 wurde Waidhofen als Teil der Innerberger Hauptgewerkschaft in das staatliche Widmungssystem des Landesfürsten eingebunden. Seine Handelstätigkeit wurde reglementiert und fast die gesamte Eisenverarbeitung der Großproduktion von Sensen und Messern unterstellt. Dieser vermehrte Zugriff der Habsburgischen Landesherren auf die freisingische Stadt erreichte einen Höhepunkt durch die Magistratsregulierung 1786 unter Joseph II.
Nach der Aufhebung der Freisinger Grundherrschaft im Jahr 1803 kamen neue Herausforderungen auf Waidhofen zu.
Die Napoleonischen Kriege führten nicht nur zu einer mehrmaligen Besetzung durch französische Truppen, sondern belasteten durch die Kontinentalsperre auch den Eisenhandel und damit das gesamte wirtschaftliche Netzwerk der Region.
Technische Neuerungen wurden nur schwerfällig umgesetzt und der  Niedergang der Kleineisenindustrie war nicht mehr aufzuhalten.

Aufbruch in die Moderne

Doch gab es auch positive Entwicklungen im 19. Jahrhundert, z.B. nach dem Entzug der Bezirkshauptmannschaft im Rahmen der Gemeindereform, 1869 das geglückte Ansuchen um ein eigenes Statut, das Waidhofen in eine Reihe mit weiteren bedeutenden Städten Österreichs stellt. Unter Bürgermeister Plenker erholten sich Wirtschaft und Finanzen der Stadt. Seine Amtszeit stellte die Weichen für die Modernisierung der Stadt mit großen infrastrukturellen Neuerungen. Ende des 19. Jahrhunderts entdecken auch die zivilisationsmüden Großstädter Waidhofen als Sommerfrische.

Wirtschaftsaufschwung mit zeitgemäßen Strukturen

Nach zwei Kriegen, Hungerjahren und russischer Besatzung, ließ der allgemeine Wirtschaftsaufschwung der fünfziger und sechziger Jahre die Stadt aufblühen. Ein großer Wurf war dabei 1972 die Gemeindezusammenlegung. Neben der Eingemeindung einiger Landgemeinden samt Umland wurde auch endlich die Vereinigung mit dem rechts der Ybbs gelegenen Markt Zell vollzogen. Jahrhunderte lang hatte Zell zu verschiedenen Herrschaften gehört und war nun die konsequente räumliche Vervollständigung Waidhofens. Aus dem schwierigen Gegenüber wurde ein erfolgreiches Miteinander, verbunden durch 7 Brücken.
Die harmonische Koexistenz von Stadt und bäuerlichem Umland führt heute zu einer Atmosphäre, in der sich beide Lebensbereiche miteinander vermischen und gegenseitig bereichern. Eine geschickte Gemeindepolitik baute seit den sechziger Jahren auf den vorhandenen Bildungseinrichtungen auf und installierte mehrere wegweisende Schultypen, so dass Waidhofen heute als eine der erfolgreichsten Schulstädte bezeichnet werden kann.
Neben allgemeinbildenden Schulen bieten 3 Sport-Fachschulen, eine Musikschule,  die ihresgleichen in Niederösterreich sucht und zwei Berufsbildende Höhere Schulen alle Möglichkeiten für eine gute Ausbildung.

Frischer Wind in alten Mauern

Waidhofen ist heute eine Stadt, die durch ihre mittelalterliche Atmosphäre viele Besucher anlockt. Auch als Kongress- und Seminarstandort hat es sich einen Namen gemacht. International tätige Firmen wie Bene Büromöbel, Forster und Meiller führen als Arbeitgeber die Traditionen der Industrielandschaft Eisenwurzen fort. Gleichzeitig wirkt die Stadt mit ihrer Umweltpolitik und als Biohauptstadt als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Regionalentwicklung. Der Besucher spürt die Identifikation der Einwohner mit ihrer Stadt und wird in das herzliche Miteinander aufgenommen.


Stadtbibliothek/Archiv/Museum

Hier kennt man sich aus mit historischer und moderner Literatur. Herzlich begrüßen die Mitarbeiterinnen in der Stadtbibliothek, die auch gleichzeitig Bezirksbibliothek ist oder helfen bei der Suche im Stadtarchiv. Zu unseren Agenden gehören außerdem das Museum und das Doku-Z, eine online Eisenstraße-Datenbank.

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