Resolution für Pflegereform

Gemeinderat fordert Unterstützung für Personal

Seit nun zwei Jahren leistet das Pflegepersonal in der Pandemiebekämpfung schier Unglaubliches. Tagtäglich geben Frauen und Männer in den Krankenhäusern des Landes ihr Bestes, um trotz Personalmangels, ständiger Bereitschaft und unter extremen Arbeitsbedingungen für Patientinnen und Patienten da zu sein. Die Pandemie hat nur verschärft, was schon lange augenscheinlich war: Es fehlt an einer umfassenden Pflegereform. Die Leidtragenden sind nun jene Menschen, die dafür sorgen, dass sich Kranke gut aufgehoben fühlen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege sind an ihren Belastungsgrenzen angekommen bzw. haben diese bereits überschritten.

Hinzu kommt ein immer stärker werdender gesellschaftlicher Druck. Wurde das Krankenhauspersonal zu Beginn der Pandemie noch hochgelobt und beklatscht, kommt es mittlerweile aufgrund der Ankündigung einer Impfpflicht zu Demonstrationen und Versammlungen vor Kliniken. Erst vor Kurzem fand eine solche Kundgebung auch vor dem Landesklinikum in Waidhofen statt, was für das ohnehin schon am Limit befindlichen Pflegepersonal eine weitere psychische Belastung bedeutet. „Die Pflegerinnen und Pfleger brauchen unsere Unterstützung“, betont Bürgermeister Werner Krammer. Der Waidhofner Gemeinderat setzt deshalb mit einer Resolution an die Bundesregierung ein klares Zeichen: „Gerade auf Gemeindeebene werden die Probleme im Bereich der Pflege besonders deutlich sichtbar. Eine entsprechende Reform wird seit mehr als 10 Jahren diskutiert. Bislang leider ohne Erfolg. Es ist jetzt endlich an der Zeit zu handeln“, so die Mitglieder des Waidhofner Gemeinderates.

Die Resolution beinhaltet folgende Forderungen:

  • Umsetzung einer Ausbildungsoffensive für Pflegeberufe mit wohnortnahen Ausbildungsplätzen. Ausbau der Berufsbildenden Höheren Schulen mit Schwerpunkt Pflege. Einen kostenfreien Zugang zur Ausbildung und finanzielle Abgeltung der Praktika.
  • Eine finanzielle Unterstützung für Umsteigerinnen und Umsteiger aus anderen Berufen zum Erhalt der Lebenserhaltungskosten.
  • Durchlässigkeit der Pflegeberufe in Modulform (Im Sinne kein Ausstieg ohne Abschluss).
  • Ein österreichweites einheitliches Personalbedarfsberechnungsmodell, welches nach wissenschaftlichen Kriterien fundiert ist.
  • Attraktivierung der Arbeitsbedingungen (Dienstplanstabilität, einhalten der Wochenarbeitszeit, Abgeltung von Mehrleistungen mit Zuschlägen auch für Teilzeitmitarbeiter*innen, flächendeckender Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes zu Dienstzeiten der Mitarbeiter*innen in der Pflege).
  • Ausbau der Sozialen Dienste, Ausbau von Tagesbetreuungszentren.