Resolution für Pflegereform

Länder und Bund arbeiten an Optimierung der Pflege

Im Dezember richtete sich der Waidhofner Gemeinderat mit einer Resolution zu einer umfassenden Pflegereform an die Bundesregierung. Die immer größer werdende Belastung für das Pflegepersonal zeigt sich nicht erst seit gestern und wird durch die Pandemie nur noch mehr verstärkt. Diese außerordentlichen Arbeitsbelastungen und zusätzlicher gesellschaftlicher Druck im Rahmen der Pandemiebekämpfung bringen das Krankenhauspersonal an seine Grenzen. „Es ist jetzt endlich an der Zeit zu handeln“, so der Appell des Waidhofner Gemeinderates. Die Resolution zu einer umfassenden Pflegereform beinhaltete sechs konkrete Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen sollen.

Anfang Jänner kam die Antwort aus dem zuständigen Bundesministerium mit der Information, dass intensiv an der Weiterentwicklung und Optimierung der Pflege in Österreich gearbeitet wird. „In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, dass dem Bund für die Jahre 2022-2024 jeweils 50 Mio. € zur Verfügung stehen. Derzeit wird mit den Ländern die Ausgestaltung eines sogenannten Ausbildungsfonds diskutiert“, hieß es in einem Schreiben, in dem auch versichert wurde, dass die Vorschläge und Anregungen des Waidhofner Gemeinderates in die weiteren Gespräche miteinbezogen werden.  „Wir erleben hautnah welchen enormen Belastungen das Pflegepersonal ausgesetzt ist und wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten bestmöglich unterstützen“, betont Bürgermeister Werner Krammer.

Folgende konkrete Maßnahmen beinhaltete die Resolution des Waidhofner Gemeinderates:

  • Umsetzung einer Ausbildungsoffensive für Pflegeberufe mit        
    wohnortnahen Ausbildungsplätzen. Ausbau der Berufsbildenden Höheren Schulen mit Schwerpunkt Pflege. Einen kostenfreien Zugang zur Ausbildung und finanzielle Abgeltung der Praktika.
  • Eine finanzielle Unterstützung für Umsteigerinnen und Umsteiger aus anderen Berufen zum Erhalt der Lebenserhaltungskosten.
  • Durchlässigkeit der Pflegeberufe in Modulform (Im Sinne kein Ausstieg ohne Abschluss).
  • Ein österreichweites einheitliches Personalbedarfsberechnungsmodell, welches nach wissenschaftlichen Kriterien fundiert ist.
  • Attraktivierung der Arbeitsbedingungen (Dienstplanstabilität, einhalten der Wochenarbeitszeit, Abgeltung von Mehrleistungen mit Zuschlägen auch für Teilzeitmitarbeiter*innen, flächendeckender Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes zu Dienstzeiten der Mitarbeiter*innen in der Pflege).
  • Ausbau der Sozialen Dienste, Ausbau von Tagesbetreuungszentren.