Stadt zeichnet besondere Leistungen aus

[a:bua]-Preise für 2022 wurden vergeben

Am gestrigen Abend zeichnete die Stadt Waidhofen in einem feierlichen Rahmen die [a:bua]-Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2022 aus: allesamt Personen, die in den unterschiedlichsten Bereichen herausragende Leistungen vollbracht haben. Erstmals wurde im Zuge dieser Veranstaltung auch ein „Goldenes Ehrenzeichen“ der Stadt übergeben.

Waidhofens Vielfalt zeigte sich an diesem Abend einmal mehr in eindrucksvoller Art und Weise. Im Bereich der Kultur, ebenso wie im Sozialen und im Bereich der Zukunft. Überall dort prägten ganz besondere Menschen die Stadt Waidhofen im vergangenen Jahr mit ihrem Tun.
 „Diese Menschen holen wir gerne vor den Vorhang und würdigen ihre Leistungen mit dem [a:bua], dem Preis der Stadt. Wir wollen sie damit auszeichnen und gleichzeitig zum Vorbild für andere machen“, erklärt Bürgermeister Werner Krammer. Neben den drei Hauptpreisen wurden auch einige Anerkennungspreise sowie ein Jugendsportpreis übergeben.

Anna Katharina Bernreitner erhielt Kulturpreis
Anna Katharina Bernreitner studierte Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Im Jahr 2011 gründete die Opernregisseurin die Künstlergruppe OPER RUND UM, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Opernproduktionen an ungewöhnlichen Orten zur Aufführung zu bringen und Oper lebendig zu machen. Seitdem produziert und inszeniert sie mit OPER RUND UM regelmäßig verschiedenste Stücke an ausgefallenen Schauplätzen in ganz Österreich. Bereits fünf Mal gastierte sie mit OPER RUND UM in Waidhofen – im Schlosshof, in der Eishalle, dem Bundesrealgymnasium und in der alten Bene-Fabrik.  Statt bloß Kulisse zu sein, steht der Aufführungsort mit der ausgesuchten Oper in Zusammenhang. Das Musiktheatererlebnis verzaubert die alltägliche Realität mit Opernfantasie. Anna Bernreitner ist Expertin darin, Oper im ungewöhnlichen Kontext bewegend zu inszenieren und all die Herausforderungen, die eine Aufführung im Freien und ungeschützter Umgebung mit sich bringen, zu meistern. Ihre Produktionen im Opernhaus begeistern durch Kreativität, Innovation, Witz und Leidenschaft. Für OPER RUND UM erhielt Bernreitner 2017 den Anerkennungspreis Kultur des Landes Niederösterreich sowie den Österreichischen Musiktheaterpreis 2019. 2021 erhielt sie den Götz-Friedrich-Preis für junge Opernregisseure und -regisseurinnen.

Zukunftspreis für die Regionalhütte – Josefa und Florian Fuchsluger

Eine Selbstbedienungshütte mit regionalen Produkten war eine lang gehegte Idee von Florian Fuchsluger. Vor gut drei  Jahren konnte er sie gemeinsam mit seiner Frau Josefa und vielen Unterstützerinnen, Unterstützern und helfenden Händen auf der Zell umsetzen. Mittlerweile gibt es bereits drei Regionalhütten, die aus Waidhofen nicht mehr wegzudenken sind. Dieses Konzept stärkt die Kaufkraft, bringt Frequenz nach Waidhofen und trägt somit aktiv zur positiven und zukunftsfähigen Standortentwicklung bei. Dass beim „Konzept Regionalhütte“ zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz aufgrund kurzer Transportwege, kleinstrukturierter Lieferantenbetriebe etc. ebenfalls sehr positive Beiträge geleistet werden, sind weitere Gründe, die die Zukunftsfähigkeit des Projekts unterstreichen. Regionale Produzentinnen, Produzenten und Bauern sorgen für ein vielfältiges Angebot an Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, das sich von Milchprodukten bis Fleisch, Brot und Mehlspeisen über Säfte, Honig und Marmeladen erstreckt und das laufend erweitert wird. Der Einkauf funktioniert kontaktlos, schnell und unkompliziert. Die gewählten Produkte können auf dem modernen Touch-Screen ausgewählt und gescannt werden. Bezahlt wird ganz bequem mit Bankomatkarte oder auch in bar.

Irina Helm erhielt Sozialpreis
Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement im Flüchtlingsbereich ist ein ungemein wertvoller Beitrag zu einem guten Zusammenleben, der besonders wertzuschätzen ist. Eine, die sich mit Herz und Seele für Asylwerber, anerkannte Flüchtlinge sowie Migranten einsetzt, ist Irina Helm.  Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine mussten viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verlassen. Für die Menschen, die nach Waidhofen a/d Ybbs kamen, war und ist Irina Helm eine wertvolle Unterstützung und Hilfe. Über eine WhatsApp-Gruppe  organisierte sie eine Spendenaktion und zu ihrer Freude war die Unterstützung der Bevölkerung groß. So konnten Lebensmittel, Bekleidung, Hygieneartikel, Spielsachen und auch Bargeld an die Vertriebenen übergeben werden. Irina Helm spricht perfekt russisch und daher sind ihre Sprachkenntnisse immer wieder gefragt – sei es bei alltäglichen Dingen oder wenn ärztliche Hilfe benötigt wird. Sie ist immer zur Stelle. Sogar mit ihrem privaten Pkw steht sie für Fahrdienste zur Verfügung. Aber nicht nur vor Ort setzt sich Irina Helm für die Menschen, denen es am Notwendigsten fehlt, ein. Beispielsweise kaufte sie sechs Stromerzeuger, die direkt in die Ukraine gebracht wurden. Bei all diesen Tätigkeiten wird Irina von ihrer Familie unterstützt. Im Sinne des Miteinanders und der Menschlichkeit kann dieser Einsatz und diese große Hilfsbereitschaft nicht genug gewürdigt werden.

Anerkennungspreise
Die Anerkennungspreise gingen in den Bereichen Soziales an die Landjugendgruppen, im Bereich Zukunft an Gunnar Scholz und die Radlobby und im Bereich Sport an LAC-Läufer Denis Kronsteiner. Die U15-Mädchen des UVC Waidhofen wurden mit dem Jugendsportpreis ausgezeichnet.

„Goldenes Ehrenzeichen“ an Wolfgang Obenaus

Ein absolutes Novum bei dieser Veranstaltung bildete die Auszeichnung von Wolfgang Obenaus, der das „Goldene Ehrenzeichen“ der Stadt für eine absolute wissenschaftlich Spitzenleistung erhielt. Der Universitätsprofessor, der bis 2018 an der Wirtschaftsuniversität Wien lehrte, wurde vom Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen für sein beeindruckendes Lebenswerk mit dem „Österreichischen Ehrenkreuz“ für Wissenschaft und Kunst erster Klasse geehrt. Es handelt sich dabei um eine der höchsten Auszeichnungen die die Republik in diesem Bereich vergibt. Wolfgang Obenaus trug mit seiner Tätigkeit zur internationalen Vernetzung der Universitäten bei. Er ist der erste Wissenschafter, der sich im Fach englische Wirtschaftssprache habilitiert und somit dieses Fach als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert hat. „Dieser Leistung wollen wir auch seitens der Stadt unsere Wertschätzung entgegenbringen“, betont Bürgermeister Krammer.