Konsolidierung & Gemeindebudget 2026
Waidhofen verbindet Verantwortung mit Zukunftsorientierung
In einem Pressegespräch hat die Stadtregierung von Waidhofen an der Ybbs – Bürgermeister Werner Krammer, Vizebürgermeister Armin Bahr und Stadtrat Martin Dowalil – am Dienstag, 18. November die zentralen Inhalte und Ziele des laufenden Konsolidierungsprozesses vorgestellt und zugleich einen ersten Ausblick auf das Gemeindebudget 2026 gegeben.
Hintergrund sind die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen, die derzeit viele Städte und Gemeinden vor vergleichbare Herausforderungen stellen: sinkende Einnahmen, steigende verpflichtende Umlagen und anwachsende Personalkosten.
Für Waidhofen bedeutet das aktuell: Die Umlagen an das Land Niederösterreich sind zwischen 2022 und 2025 um 1,8 Millionen Euro gestiegen, die Personalkosten sind im selben Zeitraum um 4 Millionen Euro gestiegen und der Zinsaufwand erhöhte sich um rund 1 Million Euro. Die Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer in der Höhe von 0,8 Millionen Euro können dies nur bedingt ausgleichen, sodass sich die Schere zwischen den wesentlichen Einnahmen und Ausgaben seit 2022 um 6 Millionen verschlechtert hat.
Die Stadt Waidhofen reagierte auf die absehbare Entwicklung bereits im Jahr 2024 mit dem Beginn der Haushaltskonsolidierung und strukturierten Maßnahmen. Bürgermeister Werner Krammer gibt auch einen ersten Ausblick auf den Voranschlag 2026: „Es geht in die richtige Richtung und die gesetzten Maßnahmen zeigen Wirkung. Eine verantwortungsvolle Mischung aus Sparmaßnahmen und Einnahmensteigerung soll zu einer Verbesserung im Nettoergebnis führen. Es wird uns gelingen, das negative Nettoergebnis von rund 2 Millionen Euro im Nachtragsvoranschlag 2025 auf ein Minus von 720.000 Euro im Voranschlag 2026 zu reduzieren.“
Im Rahmen der Konsolidierung wurden in Verwaltung, Organisation und Gebührenstrukturen umfassende Anpassungen vorgenommen. Dazu zählen Effizienzsteigerungen in Abläufen, eine Neubewertung von Projekten und Investitionen sowie maßvolle Anpassungen kommunaler Entgelte. Zudem prüft die Stadt die Möglichkeit eines strategischen Vermögenstausches, um künftige Großprojekte – insbesondere im Bildungsbereich – finanzierbar zu halten.
Mit Blick auf das Budget 2026 zeichnen sich weiterhin strenge Prioritätensetzungen ab. Einsparungen in allen Bereichen der Verwaltung und weitere moderate Gebührenerhöhungen werden notwendig sein, um Handlungsspielräume zu sichern und Rücklagen aufzubauen. „Wichtig für die Zukunft der Stadt ist“, betont Bürgermeister Werner Krammer, „dass wir uns weiterhin an unserem Leitbild Waidhofen 2035 orientieren. Natürlich müssen wir Abstriche machen und klare Prioritäten setzen, aber wir werden auch künftig in die Bereiche Bildung, Sicherheit, Wirtschaft und Ökologie investieren.“
Die Stadt Waidhofen versteht den Prozess der Haushaltskonsolidierung nicht nur als wirtschaftlich notwendigen Schritt, sondern auch als Chance. „Unser Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Stadt langfristig zu erhalten und gleichzeitig jene Bereiche zu stärken, die für die Lebensqualität entscheidend sind. Dazu zählen vor allem Bildung, Sicherheit, Infrastruktur und Wirtschaft. Und das alles unter einem möglichst ökologischen Gesichtspunkt“, so Bürgermeister Krammer.
Ausblick 2026: Investitionen in Bildung als zentrale Zukunftsaufgabe
Parallel zur Haushaltskonsolidierung setzt Waidhofen entscheidende Schritte, um diese zentralen Zukunftsbereiche weiter auszubauen. In den kommenden drei Jahren investiert die Stadt knapp 12 Millionen Euro in moderne Bildungsinfrastruktur, unterstützt durch Fördermittel in Höhe von rund 5 Millionen Euro aus der bundesweiten Betreuungsoffensive. „Wir wollen klare Prioritäten setzen“, so Vizebürgermeister Armin Bahr: „Auch in dieser angespannten Situation werden wir konsequent in die Bildung unserer Kinder und in Familien investieren, um Waidhofen als familienfreundlichen Standort zu stärken.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau der Infrastruktur im Bildungsbereich, im gesamten Stadtgebiet. Im Ortsteil Windhag wird der Kindergarten in das bestehende Schulgebäude übersiedelt. Dadurch entfällt nicht nur die Miete für den Pfarrhof, sondern es entsteht auch ein zeitgemäßes Bildungsgebäude mit einer zusätzlichen Kleinkindgruppe.
Im Ortsteil Konradsheim entsteht ein Neubau der Volksschule. Für den Ortsteil St. Georgen wird die provisorische zweite Kindergarten-Gruppe in eine dauerhafte Lösung übergeführt, zusätzlich entsteht ein zeitgemäßer Turnsaal. Damit wird ein seit Jahren bestehender Platzmangel korrigiert und der Standort deutlich gestärkt.
Auch an weiteren Kindergarten-Standorten setzt die Stadt klare Prioritäten. Der Landeskindergarten II, Pocksteinerstraße, wird 2026 erweitert. Im Landeskindergarten III, Vitzthumstraße, werden 2027 und 2028 weitere, vom Land bewilligte Gruppen, umgesetzt, um den steigenden Betreuungsbedarf zu decken.
Ökologie und nachhaltige Standards als verbindliche Vorgaben
„Der ökologische Anspruch der Stadt fließt in alle Planungs- und Bauentscheidungen ein“, hält Stadtrat Martin Dowalil fest. „In Windhag wurde bereits 2025 ein erster Schritt mit dem Heizungstausch gesetzt. Für die kommenden Bauvorhaben strebt Waidhofen den klimaaktiv Gold- Standard an – die höchste Auszeichnung für nachhaltige Gebäude in Österreich.“ Neben Energieeffizienz zählen dabei auch Planungs- und Ausführungsqualität, die Auswahl ökologischer Baustoffe sowie Komfort und Raumluftqualität. Der formale Beitritt soll noch im Dezember beschlossen werden. Besonders beim Neubau der Volksschule in Konradsheim gelten die Gold-Standards als verbindliche Vorgabe.
Auch im Bereich der Mobilitäts- und Straßenbaumaßnahmen bleibt die Stadt ihrer Linie treu: Entsiegelung bleibt eine fix verankerte Prämisse. Damit trägt Waidhofen nicht nur zur Klimawandelanpassung bei, sondern setzt sichtbare Schritte für ein zukunftsorientiertes Stadtbild.
Sicherheit: Moderne Einsatzstrukturen für die kommenden Jahrzehnte
Im Bereich Sicherheit setzt Waidhofen mit dem geplanten Neubau und der Zusammenlegung der Feuerwehren Stadt und Zell ein deutliches Zeichen. Am Standort Kreilhof wird eine moderne, leistungsfähige Einsatzinfrastruktur entstehen, die den künftigen Anforderungen gerecht wird.
Wirtschaft und Kooperationen: Gemeinsame Lösungen für die Region
Für Bürgermeister Krammer steht fest: „Wirtschaftliche Stärke und nachhaltige Standortentwicklung wird künftig noch stärker durch Kooperationen geprägt sein. Waidhofen richtet den Blick bewusst über die eigene Gemeindegrenze hinaus und setzt auf interkommunale Zusammenarbeit. Gerade in herausfordernden Zeiten gewinnt dieser Ansatz an Bedeutung, weil viele Aufgaben nur gemeinsam effizient und wirtschaftlich sinnvoll zu bewältigen sind.“
Waidhofen versteht sich in allen Bereichen der Stadtentwicklung als verlässlicher Partner. Die Stadt setzt auf stabile, langfristige Kooperationen und auf eine konsequente, strukturierte Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, regionalen Institutionen und Wirtschaftspartnern. Beteiligung ist dabei ein zentrales Prinzip. Das zeigt sich etwa an den umfassenden Workshops zu neuen Organisationskonzepten im Bildungsbereich, an denen Verwaltung, Pädagoginnen und Pädagogen sowie externe Expertinnen und Experten gemeinsam gearbeitet haben.
„Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie viel möglich ist, wenn alle Bereiche konsequent und gut zusammenarbeiten: Politik, Verwaltung, Kooperationspartner und Bevölkerung. Gemeinsam gestalten wir Waidhofen“, bedankt sich Bürgermeister Werner Krammer.