Die Stadt Waidhofen ist in den kommenden Jahren, wie viele andere Gemeinden in ganz Österreich, mit erheblichen budgetären Herausforderungen konfrontiert. Die Ausgaben der Stadt steigen überproportional an, insbesondere in den Bereichen Bildung und Personal. Gleichzeitig steigen auch die Umlagen, die an das Land NÖ für Gesundheit, Pflege, Soziales sowie Kinder- und Jugendwohlfahrt zurückgehen, während die Ertragsanteile vom Bund sinken. Um diese schwierige Situation gut zu meistern und trotzdem wichtige Investitionen für die Lebensqualität tätigen zu können, hat die Stadtregierung gemeinsam mit dem Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) und den Fachabteilungen des Magistrats einen klaren Plan für das Gemeindebudget 2025 entwickelt, der erstmals im Oktober 2024 vorgestellt wurde.
„In den kommenden Jahren geht es darum für Stabilität und Sicherheit zu sorgen, aber wir wollen trotzdem aktiv gestalten können. Dafür müssen wir effizient mit unseren Ressourcen umgehen, die Kosten für kommunale Leistungen sorgfältig decken und Rücklagen für die Zukunft bilden“, betonte Bürgermeister Werner Krammer bereits damals.
Die angesprochenen Leistungen der Gemeinde sind umfassend: sechs Volksschulen, zwei neue Mittelschulen, die Polytechnische Schule, die Kleinstkinderbetreuung, die Musik- und Kunstschule, rund 250 Kilometer Güterwege, 60 Kilometer Gemeindestraßen rund 250 Kilometer Trinkwasserleitung, 110 Kilometer Kanalnetz, etc. „Das zeigt, wir sind ein exzellenter Dienstleister für unsere Bürgerinnen und Bürger“, so Stadtchef Krammer.
In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres wurde nun der Voranschlag für das Jahr 2025 beschlossen. Darin enthalten sind 8,4 Millionen für die allgemeine Verwaltung, 18,2 Millionen für Infrastruktur und Wirtschaft, 9,8 Millionen für Soziales und Gesundheit, 9,4 Millionen für Bildung und Kultur sowie 1,1 Million für Finanzwirtschaft.
Die großen Investitionen des nächsten Jahres betragen rund 7 Millionen Euro und betreffen zum Beispiel den Neubau der FF Wirts, die Wasserversorgung, Straßen und Straßenbeleuchtung, Kindergärten, Wohn- und Geschäftsgebäude sowie die Wildbachverbauung.
Der Voranschlag 2025 sieht einen Abgang von 4,2 Millionen vor. Dem gegenüber steht ein Sachvermögen in der Höhe von rund 128 Millionen Euro. Das Haushaltspotenzial beträgt ein Minus von rund 4 Millionen Euro.
„Unsere finanzielle Situation ist definitiv nicht einfach. Ich bin mir aber sicher, dass wir diese Herausforderung meistern werden, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Wir haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass wir das schaffen können“, zeigt sich Finanz-Stadtrat Peter Engelbrechtsmüller optimistisch.
Kreditsperre für Konten
Zusätzlich wurde auch eine Kreditsperre für bestimmte Konten beschlossen. Was bedeutet das? Sämtliche Ausgaben auf diesen Konten sind zwar budgetiert, die Stadt hat aber seitens des Landes den Auftrag alle Ausgaben genau zu hinterfragen bis die Liquidität sichergestellt ist.
Das bedeutet zum Beispiel: Bei 35 Prozent Sperre eines Kontos kann über 65 Prozent regulär verfügt werden. Die letzten 35 Prozent sind vorerst gesperrt.
Bürgermeister Krammer erklärte abschließend: „Ich bedanke mich bei allen Fraktionen für die gute Zusammenarbeit und bei allen Partnern, mit denen wir dieses Budget erarbeitet haben, denn es geht um unser Waidhofen. Und es ist eine Tugend in Waidhofen, dass wir nicht jammern und die Hände in den Schoß legen, wenn es schwierig wird, sondern dass wir gemeinsam anpacken.“