Gemeindebudget 2026
Konsolidierung wirkt, klare Prioritäten für das kommende Jahr
Waidhofen an der Ybbs hat in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2025 den Voranschlag 2026 beschlossen. Damit stellt die Stadt die finanziellen Weichen für 2026 und setzt den eingeschlagenen Konsolidierungskurs fort. Die Rahmenbedingungen bleiben schwierig, dennoch zeigt der Voranschlag: Die bereits gesetzten Schritte greifen, und die Entwicklung verbessert sich spürbar.
Bürgermeister Werner Krammer betont: „Die Lage ist weiterhin herausfordernd, aber wir handeln entschlossen und mit Verantwortung für die Zukunft unserer Stadt. Wir sehen den Konsolidierungsprozess als Chance, um langfristig für Stabilität zu sorgen und in künftige Projekte investieren zu können. Dabei halten wir konsequent an unserem Plan –dem Leitbild ‚Waidhofen 2035+‘ – fest.“
Ausgangslage: Kosten steigen, Einnahmen stagnieren
Die Finanzschulden der Stadt belaufen sich auf 48 Mio. Euro (ohne Leasingverbindlichkeiten). Auf der Ausgabenseite sind zentrale Faktoren seit 2022 deutlich angestiegen, die Einnahmen stagnieren hingegen:
- Stagnierende Ertragsanteile seit 2022
- Umlagen für Soziales, Gesundheit und Pflege: seit 2022 + 2 Mio. Euro
- Personalkosten: seit 2022 + 4 Mio. Euro
- Zinsen: + 1 Mio. Euro
In Summe ergibt sich daraus eine Verschlechterung des Nettoergebnisses 2025 gegenüber dem Jahr 2022 um 6 Mio. Euro.
Konsolidierung: Maßnahmen zeigen Wirkung
Trotz des laufenden Konsolidierungsprozesses bleibt das Ergebnis 2025 mit minus 2 Mio. Euro noch negativ. Der Voranschlag zeigt jedoch eine klare Trendwende: Das Nettoergebnis soll sich laut Voranschlag 2026 auf minus 720.000 Euro verbessern. Das unterstreicht: Der Kurs wirkt – Schritt für Schritt.
Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählen unter anderem:
- Anpassungen in Verwaltung, Organisation und Gebührenstruktur
- Effizienzsteigerungen in Abläufen
- Neubewertung von Projekten und Investitionen
Budget 2026: Strengere Prioritäten und moderate Anpassungen
Dieser Weg wird 2026 verstärkt fortgesetzt. Strenge Prioritätensetzungen und Einsparungen in allen Bereichen der Verwaltung bleiben notwendig. Alleine beim Personal werden 2026 im Vergleich zu 2025 rund 300.000 Euro eingespart. Zudem ist eine moderate Gebührenanpassung vorgesehen, denn die Stadt ist dazu verpflichtet bei ihren Serviceleistungen kostendeckend zu arbeiten. Anders als bei einem Unternehmen kann eine Gemeinde ihre Mittel nicht frei einsetzen. Einnahmen, die etwa aus Grundsteuer, Kommunalsteuer sowie Ertragsanteilen kommen, müssen zuerst für verpflichtende Aufgaben der Stadt aufgewendet werden. Zusätzlich haben sich die Einnahmen in den vergangenen Jahren nicht im selben Ausmaß entwickelt wie die Ausgaben. Daher werden die frei gestaltbaren Ausgaben besonders genau geprüft und nach Prioritäten gereiht. Konkret bedeutet das: „Wir sparen, um in den entscheidenden Bereichen für die Zukunft und Lebensqualität unserer Stadt Gestaltungsspielraum zu haben“, erklärt Bürgermeister Krammer.
Schwerpunkte 2026: Bildung, Wirtschaft, Ökologie und Sicherheit
Basierend am Leitbild „Waidhofen 2035+“ hat die Stadtregierung für das Jahr 2026 folgende Schwerpunkte definiert:
- Bildung: 7 Mio. Euro Investitionen
- Wirtschaft: Erweiterung der Wirtschaftsparks Kreilhof & Gstadt
- Ökologie: Der ökologische Anspruch fließt in alle Planungs- und Bauentscheidungen ein; angestrebt wird der klimaaktiv Gold-Standard
- Sicherheit: Neubau Feuerwehrhaus FF Stadt und Zell in Kreilhof
Darüber hinaus sind zentrale Vorhaben für die Stadtentwicklung mit Partnern vorgesehen:
- ÖBB-Hauptbahnhof-Areal: Entwicklung des Bahnhofsumfeldes
- Innenstadt-Revitalisierung: Entwicklungsprojekte Kropfhaus, Kröllerhaus und Altes Rathaus
- Junges Wohnen am Lokalbahnhof
- Modernisierung Therapiezentrum Buchenberg
- Neubau Pflege- und Betreuungszentrum